Corona Crisis Part I

Hallo :) Ich hoffe es geht euch allen gut und ihr behaltet die Nerven in dieser schwierigen Zeit. Heute hat die Sonne geschienen und unser Magnolienbaum leuchtet schon wieder lila, meine Mama trinkt ihren Kaffee nun wieder auf unserer Terrasse und trotz Quarantäne kann ich nicht anders als zu lächeln, wenn ich das Vogelgezwitscher höre. Ja, richtig gelesen, ich bin wieder in Deutschland. Eigentlich wollte ich die letzten 3 Monate noch ganz viele Beiträge verfassen, aber dann hab ich das immer zur Seite geschoben und seit einem Monat ist die Welt auch irgendwie nicht mehr so ganz wie sie war. Den folgenden Text habe ich schon vor einiger Zeit verfasst und möchte ihn gerne mit euch teilen. Es wird auch noch einen zweiten Teil geben aus meiner jetzigen Quarantäne. Ich hoffe ihr haltet alle weiterhin durch und seht den Sonnenschein durch die Fenster scheinen, denn das ist Hoffnung und das dürfen wir auf gar keinen Fall verlieren.



Also hier zum Text:

Hey und liebe Grüße aus der beginnenden Selbstisolation. Wir alle haben es ja bereits mitbekommen, das Corona Virus oder besser gesagt COVID-19 hält gerade die ganze Welt in Atem. Sowas geht also auch nicht am hinterletzten neuschottischen Kaff in Kanada vorbei, die Leute hier bekommen so langsam auch Panik. Und um ehrlich zu sein ich auch. Ich sehe Menschen mit Gummihandschuhen im fast leeren Bus, die Regale sind leer, die Keller voll und Klopapier gibt es schon lange nicht mehr. Was eine verrückte Welt.
Und dabei sah das doch vor 3 Wochen noch ganz anders aus. Da war es ruhig in meinem kanadischen Zuhause, ich bin mit Freunden essen gegangen, danach ins Kino und wir haben ganz bestimmt keinen Sicherheitsabstand zueinander gehalten, Warum auch?

Na und jetzt? 4 potenzielle und 1 bestätigter Fall von COVID-19 später und die Schulen sind geschlossen, das Desinfektionsmittel weg und die Gedanken kreisen. Ich mach mir Sorgen um meine Familie, vor allem um meine Großeletern und wenn ich online Nachrichten schaue, hab ich das Gefühl aus Versehen einen Apokalypsenfilm angeklickt zu haben. Sandi (meine Gastmutter), ihr Freund, Sofia (meine Gastschwester) und ich wir spielen Gesellschaftsspiele. Wir lachen und kochen zusammen. Dann im Supermarkt aber sind wir ganz ruhig gehetzt rennen alle wie Roboter durch den riesigen Walmart und spähen um jede Ecke. Wie haben wir noch mit den Schultern gezuckt vor ein paar Wochen als die ersten Gerüchte umgingen. "Ach das wird alles eh von den Medien hochgespielt", haben wir gesagt, "Das ist doch nicht mal so schlimm wie die gemeine Grippe". Und jetzt? Na ja jetzt gehen wir nicht mehr zu viert in den Supermarkt. Jetzt sehen wir keine Freund*innen mehr, gehen nicht mehr raus. Vor ein paar Tagen noch waren Freunde von mir zu Besuch, die gerade einen Roadtrip durch Kanada machen. Nun ja, jetzt auch nicht mehr, sie sitzen im Flieger nach Hause, so gerade eben haben sie es noch geschafft einen Flug zu bekommen, nachdem der erste dann 24h vorher gecancelt wurde - Klingt doch wahnsinnig  dramatisch und so gar nicht nach meinem Leben. Ich will jetzt erstmal schauen wie es weitergeht und dann ruhig eine Entscheidung treffen. Irgendwie wird das alles schon und irgendwann hört dieser ganze Spuk auch wieder auf, da bin ich mir sicher. Bis dahin werde ich weiterhim alle Nachrichten verfolgen und Zeit mit meiner Gastfamilie verbringen. Fakt ist, dass wir alle noch nie mit einer solchen Situation konfrontiert wurden und dass wir nur alle zusammen dieses doofe Virus bekämpfen können. Also bitte bitte bitte bleibt ruhig und zuhause, wascht eure Hände und schaut euch online Videos von Nachbarschaftskonzerten an. Malt Mandalas, puzzelt was das Zeug hält, ruft eure Freund*innen an, denkt an die Risikogruppen und bunkert kein Klopapier, weil das bringt ja mal so gar nichts.